Inhaltsverzeichnis
Race-Quickie
68 Km
4.900 Hm
15h 21min
Startpunkt: Landestheater Innsbruck
Ziel: Bergstation Eisgrat (Stubaier Gletscher)
Organisation Start/ Ziel: 8/10
Wegmarkierung: 10/10
Wegstrecke: 10/10
Verpflegungsstationen: 10/10
Prolog
Es ist tatsächlich so weit. Der Stubai Ultratrail 2023. Seit über einem halben Jahr trainiere ich nun für diesen Tag und ich kann bei Weitem nicht behaupten, dass alles nach Plan verlaufen wäre (Kreuzbandriss *hust*). Dementsprechend bin ich nervös, obwohl ich es auf der sechsstündigen Autofahrt ins Stubai noch ganz gut unterdrücken kann. Die erste kleine Panik überrollt mich, als wir im fürs Stubaital verhältnismäßig großen Dorf Neustift ankommen und im Tourismusbüro unsere Startunterlagen abholen. Der Himmel gönnt uns eine kurze Regenpause, sieht aber mit seinen grauen Wolken nicht allzu vertrauenserweckend aus. Die Wettervorhersage für die kommende Nacht (in der wir übrigens um 01:00 Uhr starten werden) ist selbst für Optimisten eine Zumutung.
Wir schlendern noch kurz über die kleine Expo, in der für die Ultras bekannte entspannte Atmosphäre herrscht. Am Scott Sports-Stand holen wir uns das Goodie-Bag ab, der Teil des Gewinnspiels war, dass ich im Vorhinein über Instagram gewonnen hatte. Anschließend fahren wir den kurzen Weg zum Vier-Sterne Hotel Burgstall, wo wir zwei Übernachtungen genießen dürfen, welche ebenfalls Teil des Gewinns sind. Schade nur, dass wir die erste Nacht zu Hälfte laufend im strömenden Regen verbringen dürfen. Es ist halb Sieben, als wir uns hinlegen und versuchen noch ein paar Stunden zu schlafen. Mein Gehirn denkt natürlich nicht an Schlaf. Und so wälze ich mich unruhig hin und her und schaue alle zwanzig Minuten auf die Uhr, bis um 22 Uhr der Wecker klingelt, den ich nicht gebraucht hätte. Zeit fürs Frühstück. Wir zwängen uns den kalten Milchreis rein, den ich zu Hause noch vorbereitet hatte. Dann springe ich unter die Dusche. Seltsam, denke ich, normalerweise würde ich um die Uhrzeit ins Bett gehen, nicht umgekehrt. Draußen ist es stockfinster und es regnet in Strömen. Deshalb ziehen wir sowohl Regenhose als auch -jacke an, um nicht bereits vor dem Start komplett durchnässt zu sein. Maltes Papa Mathias, der uns das Wochenende netterweise unterstützt, fährt uns die kurze Strecke nach Neustift, wo ein Shuttle die wenigen, verrückten Hanseln, die sich um kurz vor Mitternacht unter sämtliche, verfügbare Vorsprünge ducken, nach Innsbruck zum Start transportiert.
Tatsächlich sind es gar nicht so wenige, die nun versuchen, unter Drängeln und Schubsen möglichst schnell in den Bus zu hasten. Es bedarf schließlich drei Busse, bis alle Läufer wohlbehalten auf dem Weg nach Innsbruck sind. Inzwischen ist mir schlecht. Die Atmosphäre ist angespannt und ich beobachte fasziniert, wie jeder unterschiedlich mit der Aufregung umgeht. Der eine knabbert an einem Müsliriegel, eine Frau starrt apathisch ins Leere und zwei Jungs in den Reihen hinter uns diskutieren lautstark, welche krassen, läuferischen Leistungen sie bisher gemeistert haben und in welche Eskapaden sie sich dieses Jahr noch stürzen wollen. Und ich? Ich tue ein bisschen was von allem, kaue auf einem Rosinenbrötchen herum, starre das nasse Schwarz draußen an und sage hin und wieder etwas Ironisch-Belangloses zu Malte. Als der Bus in der Stadtmitte hält, steige ich gemächlich als Letzte aus. Das war es jetzt mit dem Komfort einer Sitzgelegenheit für die nächsten ich-weiß-nicht-wie-vielen Stunden. Zumindest hat der Regen hier nachgelassen. Zusammen mit der Gruppe von anderen Läufern begeben wir uns zum imposanten Vorplatz des Landestheaters Innsbrucks. Die Stimmung hier ist anders als bei allen Laufveranstaltungen, bei denen ich bisher war. Allerdings muss ich auch anmerken, dass es sich bei keinem Lauf bisher um einen Start nachts um 01:00 Uhr bei Regen gehandelt hat. Als erstes versuchen wir, unsere Drop-Bags für die verschiedenen Stationen abzugeben, was sich hinsichtlich des Durcheinanders an Läufern als schwierig gestaltet. Ein anderer Teilnehmer sorgt mit lauter Stimme für Ordnung und langsam lichten sich die Reihen um die Transporter, die anschließend die Taschen zu den Verpflegungsstationen bringen werden. Ich hoffe nur, dass all meine Drop-Bags ihren Zielort finden werden. In ihnen befinden sich neben Gels auch trockene Kleidung, die bei dem Wetter schnell überlebenswichtig wird.
Kurz darauf treffen wir Niklas, Dominik und Martin, drei Kumpels, die ebenfalls auf der Langdistanz an den Start gehen. Als noch zwanzig Minuten bis zum Start sind und ich zweimal innerhalb von zwanzig Minuten auf dem Dixi-Klo war, um dort nichts zu erreichen, begeben wir uns zur Rucksackkontrolle. Im Briefing groß angekündigt, stellt sie sich als eher harmlos heraus. Eine Frau mit dicker Jacke und Stirnband fragt mich ohne eine Blick in meinen Rucksack zu werfen, ob ich eine zweite Taschenlampe und die Streckenkarte auf dem Handy hätte. Etwas konsterniert bejahe ich und zähle ungefragt die weiteren Pflichtgegenstände auf. Dann muss ich noch meine Gels mit meiner Startnummer versehen, was anscheinend vorher bekannt gewesen sei. In der Hektik vergesse ich ein paar und denke an die Gels, die noch unbeschriftet in meinen Drop-Bags liegen. An sich finde ich die Regelung gut, weil jeder Läufer mehr darauf achtet, Müll auf der Strecke zu vermeiden, da ansonsten Zeitstrafen drohen.
Es ist nicht kalt und ich entscheide mich, ohne Regenjacke zu starten und sie lieber für später aufzusparen. Die letzten fünf Minuten brechen an. Ich fühle mich seltsam taub, als könnte mein Bewusstsein die Mammutaufgabe von knapp 70 Kilometern und 5000 Höhenmetern noch gar nicht verarbeiten. Meine Uhr springt auf grün und signalisiert GPS-Empfang. Jetzt kann es also losgehen, der Stubai Ultratrail 2023.
Start Stubai Ultratrail 2023
Es läuft natürlich kein anderes Lied als „Highway to Hell“, wenn auch nicht ganz so laut wie üblich. Irgendjemand hat rote Bengalos gezündet und verwandelt die gesamte Szenerie in ein rot-schwarzes Höllenspektakel. Wie nicht anders zu erwarten, laufen die meisten viel zu schnell los und als ich mich nach anderthalb Kilometern umdrehe, sehe ich vielleicht noch fünf andere Läufer hinter mir. Mein Blick auf die Uhr bestätigt, dass ich mit einer 6:20er Pace sogar unter meiner berechneten Pace für den ersten Streckenabschnitt liege und ich zwinge mich langsam zu laufen. Oft habe ich erlebt, dass sich zu schnelles Loslaufen hinten raus rächt.
Die ersten Kilometer durch die Stadt haben etwas Paradoxes an sich. Es geht durch laternenbeleuchtete Straßen, vorbei an schummrigen Kneipeneingängen, in denen Studentengrüppchen mit großen Augen den kleinen Haufen Irrer mit Trailschuhen und Regenjacken beäugen und sich gelegentlich zu einem Klatschen hinreißen lassen. Eskortiert von der örtlichen Polizei werden die Straßen enger und führen langsam aber sicher aus Innsbruck hinaus. Der Regen fällt nun stärker vom Himmel und sukzessive wird alles an mir nasser. Glücklicherweise ist es nicht kalt und so bin ich einfach ganz bei mir und denke nichts. Auf einem waldigen Abschnitt bildet sich der erste Stau und mir bleibt keine Wahl, mein Tempo dem des Läufers vor mir anzupassen. Ich versuche es positiv zu sehen, da ich somit wenigstens nicht zu schnell werde. Völlig unerwartet treffe ich hinter einer kleinen Hügelkuppe auf die Party des Jahrhunderts, die ein paar motivierte Menschen hier für die Läufer veranstalten. Die Musik dröhnt und mit lautem Gegröle werde ich angefeuert. Ich bedanke mich lächelnd und verbuche es insgeheim als Pluspunkt für die Spezies Mensch, etwas objektiv völlig Redundantes wie einen Ultratrail nachts um halb zwei mit derartiger Euphorie anzufeuern. Nach einem kleinen, matschigen Downhill, bei dem die Ersten nähere Bekanntschaft mit dem aufgeweichten Erdboden machen, kommt die Verpflegungsstation 1 (Stephansbrücke) in Sicht.
V1 Stephansbrücke (10 Km)
Mit circa 1:10h bin ich noch gut in meinem Zeitrahmen. Immer noch ist das Feld dich zusammen und um den kleinen Unterstand der Verpflegungsstation drängt sich ein Haufen nasser Läufer. Deshalb fülle ich nur schnell meinen Becher mit Iso und schnappe mir ein Brot mit Frischkäse, bevor ich im Dunkeln den schottrigen Weg weiter hinauflaufe. Es folgt ein flowiger Trail durch den Wald über weiche Nadeln und rutschige Wurzeln. Es hat sich eine kleine Gruppe gebildet und ich laufe an zweiter Stelle hinter einem Mann, der ein angenehmes Tempo vorgibt. Mein Zeitgefühl existiert nicht mehr. Alles was ich wahrnehme ist das leise Tropfen des Regens auf den Blättern und das dumpfe Pochen der Laufschuhe auf dem weichen Untergrund. Mein linkes Schienenbein zwickt, aber ansonsten fühle ich mich sehr gut. Trotz Dunkelheit und Dauerregens könnte es durchaus schlimmer sein. Irgendwann spuckt mich der Wald unterhalb von Telfes aus, dem „Tor zum Stubai“, wo ich nach einem kurzen Anstieg durch die Ortschaft die nächste Verpflegungsstation erreiche.
V2 Telfes (18,5 Km)
Wieder könnte die Stimmung an der Verpflegungsstation Telfes mit Musik und co. nicht besser sein. Ein netter Helfer erbarmt sich und hilft mir mit meinen rutschigen Fingern die Softflask aufzudrehen. Ich gönne mir ein Nutellabrötchen und schmunzele über die Absurdität eines Nutellabrötchens nachts um halb Vier. Das Feld hat sich nun merklich entzerrt und so bin ich alleine, als ich die Station verlasse und mich durch dichten Nebel hindurch an den ersten richtigen Anstieg begebe. Bei einer Flussquerung bin ich kurz unsicher zwecks richtigen Weges, was mich sofort einen nassen Fuß kostet. Dabei fällt mir auf, dass meine Füße bisher das einzige waren, das noch trocken an mir war. Zwei von der Bergwacht haben sich kurz dahinter mit hellen Strahlern positioniert und ich frage mich, warum sie sich nicht direkt beim Fluss hingestellt haben.
Es wird merklich kälter und nach zwanzig Minuten Diskussion mit mir selbst, entscheide ich, dass es die zwei Minuten wert sind, die es braucht, den Rucksack abzusetzen und die Jacke anzuziehen. Der Pfad führt nun steiler bergan über Wurzeln und natürliche Felsstufen. Durch den Dunst sind in der Ferne vereinzelt die Lichter von Stirnlampen auszumachen, die wie Irrlichter im Wald zu schweben scheinen. Mich überkommt ein urtümliches Gefühl, dass ich nicht benennen kann. Eine Mischung aus Adrenalin, Abenteuerlust und Anspannung. Schnell fällt die 1000 Höhenmeter Marke, aber der Gedanke, dass noch knapp 4000 kommen ist im Dunkel der Nacht eher einschüchternd. Als würde es das Wetter ahnen, öffnet der Himmel noch einmal alle seine Pforten, als die Verpflegunsstation 3 in Sicht kommt.
V3 Schlicker Alm (24 Km)
Schnell rette ich mich ins Innere der Hütte, wo ich nach etwas Gewühle meinen ersten Drop Bag finde. Ich genieße den Luxus einer richtigen, beheizten Toilette, bevor ich mich an die nervige aber notwendige Prozedur des Umziehens mache. Inzwischen bin ich nämlich bis auf die Knochen nass. In Gedanken danke ich dem Veranstalter wegen des Wetters eine zusätzliche Drop Bag-Station zu organisieren. Das enge Laufshirt über meine feuchte Haut zu ziehen, gestaltet sich beinahe als anstrengender als der bisherige Lauf selbst und ich höre einige Nähte verräterisch knacksen. Irgendwann gebe ich auf. Das ruckelt sich schon beim Laufen zurecht. Komplett eingepackt in Regenhose und zwei Jacken will ich gerade aufbrechen, da gerade ein neuer Schwung Läufer in den viel zu engen Flur strömt, als ich Dominik und Martin entdecke, zwei Kumpels, die ich beim Start zuletzt gesehen habe. Ich bin erstaunt, sie hier zu sehen, da ich dachte, sie wären bereits weiter vorn, freue mich aber, kurz in bekannte Gesichter zu blicken.
Als ich vor die Hütte trete, hat bereits die Dämmerung eingesetzt und der Regen nachgelassen. Mit wachsender Motivation im heller werdenden Licht, beginne ich den steilen Anstieg zur Sennjoch-Bahnstation. Die Kalkkögel-Gruppe zur Rechten bietet einen dramatischen Anblick mit den grauweißen Wolkenfetzen, die sich an die Felsen schmiegen wie Geister, die sich vor dem aufziehenden Tag verbergen wollen. Ich genieße ein richtiges Hoch nach der geschafften Nacht mit Gedanken wie „Ich liebe Ultra-Laufen, das könnte ewig so weitergehen.“ Der Himmel klart etwas auf und ich traue mich, kurz mein Handy herauszuholen und eine Nachricht an Malte zu verschicken, dem es offensichtlich ebenfalls den Umständen entsprechend gut geht.
Plötzlich fühle ich etwas Warmes an meiner Nase und stelle erschrocken fest, dass es Blut ist. Warum zur Hölle bekomme ich denn jetzt Nasenbluten? Unglücklicherweise habe ich nichts auch nur Taschentuch-ähnliches griffbereit. Meine sonnengelbe Regenjacke ist völlig ungeeignet, wenn ich nicht will, dass mich der nächste Rettungssanitäter aus dem Rennen nimmt. Behelfsmäßig drücke ich mir die Nase zu und hoffe, dass es gleich wieder aufhört. Was es nach ein paar Minuten Gott sei Dank tut. Ich versuche, soweit es bei meinem Puls möglich ist, vorsichtig weiterzuatmen.
Kurz unter dem Bergsattel, wo der Trail bei der Sennjoch-Bahn auf den Stubaier Höhenweg trifft, wird es richtig fies und mein Herz rast. Ein anderer Läufer quält sich sogar im Rückwärtsgang den Berg hinauf. Wenn´s hilft. Bei der Gondelbahn-Station sitzen zwei lustige Bergretter in ihrem Pick Up. „Komm, die da vorne, die holst du dir noch!“, feixt der eine.
„Keine Sorge, ich habe ja noch knapp 40 Kilometer.“, entgegne ich vorsichtig lachend. „Die da Vorne“ ist eine Läuferin, die zusammen mit ihrem Partner unterwegs ist. Anscheinend haben wir einen ähnlichen Laufrhythmus, denn von nun überholen wir uns im Verlauf des Rennens immer mal wieder. Nach einem Viehtor warnt ein Schild, dass die kommende Passage „gefährlich“ sei und ich ermahne mich, konzentriert zu laufen. Tatsächlich schlängelt sich der Weg unterhalb des Burgstalls links steil abfallend entlang zur Starkenburger Hütte. Ich spüre meine Kräfte schwinden, auch aufgrund des kalten Windes, der hier oben pfeift. Ein Frau, die als Streckenposten fungiert, duckt sich dick in einen Schlafsack eingemummelt unter einen Regenschirm und ich frage mich, wer von uns beiden gerade das schlechtere Los hat. Endlich geht es die letzten 500 Meter hinunter zur Starkenburger Hütte.
V4 Starkenburger Hütte (31 Km)
Die Jungs im Unterstand, der als Verpfelgunsstation dient und leider mit der offenen Seite genau frontal zur Windrichtung steht, sehen alle etwas verkniffen aus. Ich fülle meine Flaschen und unterdrücke den Drang, pinkeln zu gehen, weil mir der 100 Meter weite Weg zur Hütte zu weit vorkommt. Dann schnappe ich fünf Salzbrezeln und taste mich vorsichtig an den matschigen Downhill, der die Läufer von hier aus auf cirka sechs Kilometern in das 1200 Höhenmeter tiefer gelegene Neustift führt. Die Salzbrezeln waren eine schlechte Idee, denn ich brauche ungefähr 15 Minuten, die krümelige Masse meine Kehle hinunterzubefördern. Bei dem Downhill der nun folgt, frage ich mich, ob die Veranstalter bei dem Wetter einen Clown gefrühstückt haben. Ein anderer Läufer, der mir von seinem Bänderriss im Fuß erzählt, lässt mich vorbei und ich nicke verständnisvoll, schließlich habe ich einen Kreuzbandriss. Der Boden ist wie Schmierseife und es kommt mir tatsächlich etwas irre und auch irgendwie bescheuert vor, meinem Knie diesen Abstieg zuzumuten. Immer wieder bete ich zum Gott der Kreuzbänder, dass er mich verschonen möge, während vor und hinter mir reihenweise die Läufer ausrutschen. Meine Gebete werden erhört und ich komme (sehr) langsam, aber sicher den Berg hinunter. Zweimal quert der Pfad größere Forststraßen, an denen gut gelaunte Helfer stehen und aufpassen, dass man auch ja nicht den lebensmüden Trail verlässt. Ich mache drei Kreuze, als Neustift in Sicht kommt, in dem ich zwar eine Stunde nach meinem Zeitplan, aber mit heilen Knochen ankomme.
V5 Neustift (37 Km)
Der Fotograf in orangener Jacke entpuppt sich als Maltes Vater Mathias, der hier seinen ersten Posten bezogen hat. Es tut gut, nach einer Nacht allein im Regen kurz mit einer vertrauten Person zu quatschen und zu hören, dass es den Jungs, die vor mir durchgelaufen sind, gut geht. Nach einer warmen Suppe und Erdnussbutterbrot sowie erneutem Luxus eines richtigen Klos, breche ich erfrischt in die zweite Hälfte des Rennens auf. Die Realisation, dass ich die Nacht geschafft habe, das Wetter von nun an besser wird und ich mich eigentlich wirklich gut fühle, verleiht mir neue Kraft. Nun auf der anderen Seite des Tals geht es über gut zu laufende Wege sanft hoch und hinunter. Ich habe das Gefühl ich fliege über die Trails und genieße die Bewegung. Ich nehme mir vor, mich an diese Momente des inneren Friedens zu erinnern, wenn das Nächste Tief mich an dem Sinn des Ganzen hier zweifeln lässt. Kurz nach dem beeindruckenden Mischbachwasserfall wartet auch schon die nächste Verpflegungsstation mit einer Stärkung.
V6 Volderauhof (45 Km)
Guter Dinge verlasse ich die Station mit einem Stück Brot in der Hand. Was nun folgt, ist der Gegenanstieg zur Falbesonner Nockalm, der auf dem Höhenprofil harmlos anmutet. Maltes Sprachnachricht mit den Worten „Das zieht sich schon etwas.“, gibt mir ein bisschen zu denken, aber ich bin immer noch beflügelt von der Energie des neuen Tages und lasse sogar einige Läufer am Hang hinter mir zurück. Ich weiß, dass der Anstieg etwa 500 Höhenmeter misst und sich danach ein Stück flacher den Hang entlangzieht. Die Zeit vergeht und mein Hoch von vorhin verpufft zunehmend in der dunstigen Luft. Irgendwann glaube ich oben angekommen zu sein, habe aber in dem dichten Wald kein Gefühl mehr für die Strecke. Es geht bergauf und bergab und der Trail scheint kein Ende mehr zu nehmen. Zusätzlich überholen mich von nun an die schnellen Läufer der 30K-Strecke in kürzer werdenden Abständen. Auch wenn ich hin und wieder nette und aufmunternde Kommentare bekomme, bringt mich das ständige Stehenbleiben und Vorbeilassen kontinuierlich aus dem Rhythmus. Ich schicke meiner Mutter eine weinerliche Sprachnachricht, die kurzfristig hilft und endlich entdecke ich die Falbesonner Nockalm zwischen den Baumstämmen.
V7 Falbesonner Nockalm (51 Km)
Wie ich aus den Nachrichten der anderen bereits wusste, werden an dieser Station gekochte Salzkartoffeln angeboten. Eigentlich das perfekte Läuferessen, aber ich bekomme nur schwer ein paar kleine hinunter. Sie scheinen einfach in meinem Hals stecken zu bleiben. Von der Gemüsebrühe hingegen nehme ich dankend noch einen zweiten Becher. Der Mann des Pärchens, dass ich nun schon öfters getroffen habe, schenkt mir mit den Worten „Du brauchst es eher, oder?“ ein Gel von sich. Ich bin gerührt von der Geste, auch wenn ich das Zeug nicht mehr sehen kann. Als ich weiterstapfe, wird mir bewusst, dass ich mich von nun an auf unbekanntem Terrain bewege. Ich bin noch nie weiter als 52 Kilometer und 3000 Höhenmeter gelaufen. Dementsprechend beginne ich mich auch zu fühlen. Der folgende Downhill hinunter zurück auf Talebene entpuppt sich als erneuter Knochenbrecher. Steil und uneben schlängelt er sich durch den Wald hinab. Zusätzlich wird es durch die schnellen Läufer der kürzeren Distanzen zunehmend voll. Zwei andere langsame Ultraläufer stolpern vor mir den Berg hinunter und scherzen, was „Zwei Trottel wie sie“ überhaupt hier zu suchen haben. Ich bin ein großer Fan von Sarkasmus, insbesondere in solchen Ausnahmesituationen, da er sich wie ein Euphemismus über all den Schmerz und die Anstrengung legt. Wer sarkastisch ist, leugnet seinen wahren Zustand und begegnet ihm mit knallhartem Humor. Im richtigen Moment kann einem das den Lauf retten.
Irgendwann geht der Trail in breitere Forststraßen über, die bergab zum Wilde Wasser Weg führen. Es sind noch etwas sieben Kilometer bis zur Mutterbergalm, dem letzten Refugium vor dem Schlussanstieg, der direkt aus der Hölle zu stammen scheint. Mein gesamter Körper schmerzt, als wäre er durch das Bergablaufen wund geworden und mein Wasser wird knapp. Ich versuche in kleinen Schlucken zu trinken, aber ich merke, wie mein Kreislauf zunehmend den Geist aufgibt. Etwa fünf Kilometer vor der Mutterbergalm, die Route befindet sich nun wieder auf der Talsohle, fällt mir das Laufen zunehmend schwer.
Was nun geschieht, ist im Nachhinein betrachtet höchst spannend, in dem Moment selbst, geht es mir dreckig. Es fühlt sich an, als wäre ich in meinem eigenen Kopf gefangen. Auf äußere Reize reagiere ich mechanisch, meine Augenbewegungen sind verlangsamt. Ein Zustand seltsam dissoziativen Erlebens macht sich in mir breit. Es ist, als würde ich mich selbst reden hören. Es sind Gedanken wie: „Stell dir vor, es ist ein Sonntagsspaziergang mit der Familie, dann würdest du auch nicht so rumheulen.“, „Einen Schritt zu machen, fühlt sich gar nicht so unmöglich an.“, „7 x 6 = 42. Gut, deine kognitiven Funktionen sind weitestgehend intakt.“, „Konzentrier dich einfach nur auf den Meter vor dir.“ (in schlechten Momenten), „Nach der VP 8 nur noch sieben Kilometer und 1200 Höhenmeter, das ist wie eine kleine Bergwanderung.“ (in verhältnismäßig guten Momenten).
Je näher ich der Mutterbergalm komme, desto mehr füllt sich der Weg mit Tagestouristen, die den gut ausgebauten Wilde Wasser Weg entlang flanieren. Vermutlich sehe ich so beschissen aus, wie ich mich fühle, denn die meisten gucken mich lediglich schräg an und gehen in einem großen Bogen um mich herum. Zumindest nehme ich es so wahr. Ich bin jedenfalls randständig genervt von allem, insbesondere diesen Schicki-Micki-Touristen mit ihren superfunktionellen Trekkingstöcken, beigen Wanderhosen und nigelnagelneuen Softshell-Jacken in Trendfarben, ohne die eine Drei-Kilometer-Wanderung auf dem Wilde Wasser Weg zur Grawa Alm einem Überlebenskampf im Dschungel gleichkäme. Für den wunderschönen, beeindruckenden Grawa Wasserfall habe ich leider nur einen müden Blick und ich wünsche mir, ich hätte ihn früher im Rennen mit mehr Energie bewundern können.
Als nun endlich, einen Kilometer später als erwartet, die Mutterbergalm in Sicht kommt, schwankt mein Gemütszustand zwischen Erleichterung und Sorge.
V8 Mutterbergalm (62 Km)
Die Sorge ist allerdings unbegründet, da sich Mathias, der hier das letzte Mal vor dem Ziel Posten bezogen hat, die Zeit des Wartens mit einem Plausch mit den beiden Medical-Crew Mitarbeitern vertrieben hat. Der gefürchtete Medical Check fällt somit ziemlich gnädig aus und ich werde augenblicklich durchgewunken. In der Eingangshalle der Stubaier Gletscherbahn geht die Post ab. Es läuft lauter Après Ski, es wimmelt von Läufern, Zuschauern und Helfern und in der Luft hängt ein schaler Geruch nach Essen, nassen Klamotten und zu vielen Menschen, die dieselbe Luft atmen.
Als erstes hole ich mir eine Schale Suppe und lasse mich auf ein paar Stufen sinken. Dann zwinge ich mich, in kleinen Schlucken zu trinken. Ich versuche, mich nur auf die Wärme zu konzentrieren, die sich langsam in meinem Bauch ausbreitet, was angesichts der interessanten Musikwahl nicht einfach ist.
„Das ist aber schon eine Zumutung.“, sage ich monoton zu Mathias, der neben mir sitzt.
„Das ist keine Zumutung, das ist schon fast ein Verbrechen.“, antwortet er.
Ansonsten reden wir nicht viel, aber es tut gut, kurz nicht allein hier zu sitzen und zu erfahren, dass es Malte und Niklas anscheinend auch gut geht.
Da anzunehmen ist, dass es in den höheren Lagen kälter ist, entscheide ich mich, noch einmal alle meine Klamotten zu wechseln und auch untenrum auf lang umzusteigen. Somit habe ich wenigstens meinen Drop Bag nicht umsonst gepackt. Die ganze Prozedur aus Essen und Umziehen kostet mich 20 Minuten, bis ich mit vorsichtigen Schritten nach draußen wanke und mich von Mathias mit „Bis zum Ziel!“ verabschiede. Die Pause war allerdings Gold wert, denn ich fühle mich einigermaßen wiederhergestellt. Der Schwindel und die Übelkeit sind vorerst verschwunden und ich beginne langsam aber stetig den letzten, großen Anstieg.
Die Erkenntnis, dass mich nur mehr sieben Kilometer und 1200 Höhenmeter vom Ziel trennen, lässt mich ganz sentimental werden. Als Folge verschicke ich ungefähr fünf heulende Sprachnachrichten.
Der Aufstieg unterteilt sich in zwei Etappen, wovon die erste über 550 Höhenmeter und 3,5 Kilometer zur Dresdner Hütte, der letzten Verpfelgungsstation, führt. Meine Pace schwankt zwischen 20 und 25 Minuten pro Kilometer, aber ich komme vorwärts. Meinen vorher ausgeklügelten Zeitplan habe ich inzwischen völlig über Bord geworfen. Alles, was zählt, ist ankommen, egal in welcher Zeit, denn auch die 15 Stunden Marke scheint immer unrealistischer. Der Pfad windet sich in weiten Serpentinen durch den Taleinschnitt hinauf in Richtung Eisgrat. Der aufziehende Nebel verleiht dem Panorama etwas Szenisches. Irgendwann taucht das Ortschild „Dresden“ im Nebel auf und kurz darauf erreiche in die Dresdner Hütte und somit letzten Verpflegungspunkt.
V9 Dresdner Hütte (64 Km)
Ich bleibe mir treu und trinke zwei Becher Suppe. Eine Frau muntert mich auf mit den Worten: „Du siehst noch richtig gut aus!“, was ein anderer Läufer mit „Wenn es von einer Frau kommt, muss es stimmen.“ augenzwinkernd quittiert. Ich weiß nicht, was ich von dem Kommentar halten soll, entscheide aber, mich über beide zu freuen. Ich kann gerade jede Aufmunterung gebrauchen. Dann breche ich schnell wieder auf, denn ich möchte einfach nur noch ankommen. Vier Kilometer und 650 Höhenmeter. Mehr ist es nicht mehr. Ich laufe kurz mit einer Gruppe Männer zusammen und wir scherzen, was wir als erstes im Ziel tun wollen. Während die anderen für Bier sind, bleibe ich dem Kaiserschmarrn treu.
Da ich nun zunehmend die Höhe merke und mein Kreislauf erneut den Bach hinunter geht, lasse ich sie ziehen. Immer mehr drifte ich weg in meine eigene Realität aus Schwindel, Übelkeit und einem Schritt nach dem anderen. Immer wieder muss ich kurz stehen bleiben oder mich setzten. Ich zwinge mich, meine letzten Gels zu essen, aber ich habe das Gefühl, mein Körper nimmt nichts mehr auf. Meine Uhr zeigt nicht einmal mehr eine Pace an.
Ich glaube, ich war noch nie so langsam. Außerdem habe ich noch nie so gelitten. Was sagt das wohl über mich aus, dass ich diesen Zustand auch noch selbst gewählt habe? Steckt da nicht ein Funken masochistischen Genusses hinter? Solche Gedanken schießen mir durch den Kopf und ich muss paradoxerweise grinsen.
Die Welt um mich herum hat sich in ein unbestimmtes, weißes Nichts verwandelt. Vorübergehend zweifele ich, ob ich überhaupt noch kurz vor dem Ziel des Stubai Ultratrails bin oder auf einem fernen Planeten, auf dem es nur Nebel und Steine gibt. Vor und hinter mir erkenne ich schemenhaft andere Läufer, denen es ähnlich zu gehen scheint. Zumindest sind sie nicht viel schneller. Als ich auf einem Stein sitzend ins undurchdringliche Weiß starre und versuche, das Drehen meines Gesichtsfelds zu beenden, kommt eine Gruppe vorbei. „Hast du dich auch eingecremt?“, kommt es von dem einen. „Genießt die Aussicht, was?“, feixt der andere. Schon sind sie vorüber, aber ihr Humor rüttelt mich auf.
„Reiß dich zusammen.“, sage ich mir. Irgendwann bin ich noch immer oben angekommen.
Das orangene 1-Kilometer-Schild bringt mich fast zum Weinen. Ich rufe Malte an, um Bescheid zu geben, dass ich noch etwa 20-30 Minuten bräuchte, so genau könnte ich es nicht sagen. Er gibt mir ein paar aufmunternde Worte mit, dass sie im Ziel auf mich warten würden und es auch noch Kaiserschmarrn gäbe. Mit so viel Kraft, wie ich irgend mobilisieren kann, stapfe ich weiter durch Schneefelder und Felsblöcke. 500 Meter. Ein Fotograf an der Strecke schießt ein paar letzte Bilder und ruft ein paar motivierende Worte. Der Zielbogen ist in einiger Entfernung über mir in Sicht, aber die Strecke führt zunächst in einer diabolischen Kurve ein Stück daran vorbei. Auf einem schlammigen Stücke versinke ich bis zum Knöchel und bange kurz um meinen Schuh. Plötzlich trägt der Wind meinen Namen zu mir und als ich aufschaue, sehe ich ein paar Menschen neben dem Zielbogen wild gestikulieren.
Eine Euphorie ergreift mich, wie ich sie bisher nicht gekannt habe. Tränen schießen mir in die Augen, während ich die letzten Höhenmeter überwinde. Wie eine Diashow schießen mir Bilder der vergangenen Monate in den Kopf, die ein einziges Auf und Ab waren. Zwischenzeitlich war ich mir sicher, wegen meiner Verletzung nicht starten zu können und jetzt bin ich hier, ein paar Meter vom Ziel entfernt. Dankbarkeit erfüllt mich, für meinen Körper, aber auch für all den Support an der Strecke, von Familie und Freunden, die im Geiste ganz viel positive Energie geschickt haben.
Die letzten Meter ins Ziel jogge ich, sehe die Gesichter von Malte, Mathias, Niklas und den anderen und breche in Tränen aus.
Ziel (68 Km)
Mir fehlen die Worte, was nicht oft vorkommt. Ich umarme alle und kriege gar nicht richtig mit, wie mir die Medaille umgehängt wird. Ein Gefühl des völligen Losgelöst-Seins und gleichzeitigen intensiven Erlebens überkommt mich. Ich bin ganz bei mir, auf mich zurückgeworfen, schwebend im Augenblick, der sich für immer in meine Seele webt. Die Antwort auf die Frage nach dem Warum liegt in diesem Moment des Begreifens, der Freude des Erinnerns an all die Stunden, in denen ich mit mir und meinen Gedanken allein auf dem Trail war. Der Schmerz, gleich befreiend wie die Freude. Die Leidenschaft und die Verbundenheit. Ich heiße sie alle Willkommen. Ein vollkommenes Zusammenspiel von Körper und Geist. Ich finde Erfüllung in den Grenzen, die keine mehr sind und der Freiheit, die die Berge meinen Füßen bieten.
Es gibt tatsächlich noch Kaiserschmarrn und mir gelingt es, sogar zwei Portionen abzugreifen, die für die Läufer kostenlos sind. Was könnte ich mir mehr wünschen.
In Gedenken.
Kurz nach meinem Zieleinlauf erfuhr ich von der schrecklichen Nachricht, die in der Folge zu einem Rennabbruch führte und uns alle schwer getroffen hat. Ich habe überlegt, ob ich überhaupt dazu schreiben soll. Mein Gefühl sagt mir, dass ich einen Vorfall dieser Schwere gerne mit ein paar Worten gedenken möchte, da er uns am Renntag alle betroffen hat.
Ein Mitläufer ist kurz vor der Falbesonner Nockalm kollabiert und abgestürzt. Die Rettungskräfte konnten nicht mehr viel tun und er verstarb noch vor Ort. Diese Nachricht war für alle ein Schock und es ist kein Leichtes als Veranstalter eines Rennens damit umzugehen. Allen voran gilt mein Mitgefühl den Angehörigen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was sie gerade durchmachen. Aber auch mich macht der Gedanke, dass ein anderer Läufer, der vor ein paar Stunden noch mit mir an der Startlinie stand, jetzt einfach nicht mehr auf dieser Welt ist, traurig und nachdenklich.
Auf Instagram habe ich in einem nett gemeinten Kommentar gelesen, dass der Mann „vermutlich bei etwas gestorben sei, dass er geliebt habe.“ Ich habe mich zunächst an diesen Worten gestoßen, da ich sie etwas zynisch finde. Es hört sich an, als wollte der User den Tod als weniger „schlimm“ verkaufen. Ich bin mir sicher, er hat es nicht so gemeint. Vielmehr spricht auch die Hoffnung, dass seine letzten Momente glückliche waren, aus diesen Worten. Dies wiederum finde ich einen sehr schönen Gedanken. Wir gehen alle an den Start als eigenverantwortliche Menschen. Wir alle wissen, dass immer etwas passieren kann (statistisch gesehen ist Autofahren um ein Vielfaches gefährlicher als jeder Trailrun). Aber unser Gehirn ist ein Meister darin, diese Möglichkeit zu verdrängen. Und das ist auch gut, ansonsten wären wir in vielen Dingen gar nicht lebensfähig und würden dauernd in einem Zustand von Panik und Lebensangst erstarren.
Ein Vorfall wie dieser ist sehr traurig und schwer zu begreifen. Ich wünsche den Angehörigen aber auch allen anderen, die an diesem Tag involviert waren, dass sie Frieden im Herzen finden und keine Angst haben werden, das zu tun, was sie lieben.
Verpflegung, Snacks & Co.:
Davor: Milchreis mit Banane und Datteln
Verpflegung: ca. 10 Gels (zwischen 100-250kcal, 20-50gr KH), 1x Maurten Drink Mix 320, 3x Hydraid Sticks, Gemüsebrühe, Nutellabrot, Salzbrezeln, Kartoffeln
Danach: Kaiserschmarrn im Ziel!
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